Eine Verbraucherinformation der Verbraucherzentrale NRW, 1980

 

 

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..........Was man wissen solle:

Das Spulen-Tonbandgerät ist der vielseitigste HiFi-Baustein. Es erlaubt die Wiedergabe von Musik oder Sprache und bietet je nach Ausstattung vielfältige Aufnahmemöglichkeiten. Geräte der unteren Preisklasse sind nahezu vollständig vom Markt verschwunden. Sie wurden inzwischen durch Cassettenrecorder gleicher Qualität abgelöst.

Tonbandgeräte werden mit und ohne eingebauten Endverstärker (Tapedeck) angeboten. Nur Halb- bzw. Zweispurgeräte bieten die Möglichkeit des Schneidens der Bänder, um z. B. unbrauchbare Aufnahmestücke zu entfernen. Auf den beiden Spuren werden die beiden Stereokanäle parallel aufgezeichnet.

Hingegen kann man bei Viertelspurgeräten zwei Stereoaufnahmen in entgegengesetzter Laufrichtung aufzeichnen. Dadurch bietet sich der Vorteil sehr langer Aufnahmezeiten (z. B. 3 Stunden bei einer 26 cm-Spule und der Geschwindigkeit 9,5 cm/sec). Hier entfällt die Möglichkeit des Schneidens, da ja sonst die in der Gegenrichtung aufgenommene Aufzeichnung zerstört würde. Qualitätseinbußen gegenüber dem Halbspurgerät sind minimal.

Je höher die Aufnahmegeschwindigkeit und je breiter die Bandspur, um so besser der Klang. Die in der HiFi-Norm (DIN 45 500) festgelegten Mindestanforderungen an Aufzeichnungs- und Wiedergabequalität werden bei den meisten Geräten erst ab 9,5 cm/s erreicht. Mit zunehmender Aufzeichnungsgeschwindigkeit (übliche Werte: 2,4; 4,75; 9,5 und 19 cm pro Sekunde) wächst natürlich der Bandverbrauch. Durch kurzzeitige Unregelmäßigkeiten der Motordrehzahl entstehen Gleichlaufschwankungen, die sich als Tonhöhenschwanküngen (Jaulen und Rauhigkeit des Tons) bemerkbar machen. Je kleiner der Wert für die in Prozent angegebenen Gleichlaufschwankungen, desto besser. Werte unter 0,1 % sind jedoch nicht mehr hörbar, sondern nur noch meßtechnisch zu erfassen.

Für Tonbandamateure, die Eigenaufnahmen herstellen möchten, können zusätzliche Einrichtungen wie Playback, Multiplayback, Mischen, Halleffekt und Hinterbandkontrolle (gestattet das sofortige Abhören des Bandes über Kopfhörer noch während der Aufnahme) von besonderem Interesse sein. Voraussetzung für solche

Trickschaltungen sind getrennte Aufnahme- und Wiedergabeköpfe (das verbessert auch die Tonqualität).

Bei Verstärkern mit Monitoreingang ist auch ein direktes Abhören über die HiFi-Anlage möglich.

Wegen des hohen Gewichtes sind Spulentonbandgeräte für den mobilen Einsatz nicht besonders geeignet. Will man das Gerät in ein Regal einbauen, sollte die gute Zugänglichkeit der Anschlüsse und Bedienungselemente (meist in senkrechter Lage) beachtet werden.

 

 

Für den technisch Interessierten:

Mindestwerte nach HiFi-Norm DIN 45 500: Der Übertragungsbereich sollte mindestens 40 Hz bis 12500 Hz betragen, der Klirrfaktor darf bei Vollaussteuerung 3% nicht überschreiten. Der Geräuschspannungsabstand darf 56 dB, der Fremdspannungsabstand 46 dB nicht unterschreiten. Die maximale Abweichung von der Sollgeschwindigkeit - des Bandes darf höchstens 1,5% betragen, die Gleichlaufschwankungen dürfen nicht größer als 0,2 % sein

Überlegungen zum Kauf eines HiFi-...........
Spulentonbandgerätes

Þ Setzen Sie sich vor dem Kauf eine persönliche Preisgrenze.

Þ Orientieren Sie sich bei Ihrer Wahl am späteren Verwendungszweck.

Þ Lassen Sie sich nicht durch die Anzahl der Knöpfe, Hebel und Anzeigeinstrumente beeinflussen.
....Extraausstattungen sind teuer bezahlt, wenn sie später nie genutzt werden.

Þ Achten Sie auf gute Zugänglichkeit der Anschlüsse und leichte Bedienbarkeit.

Þ Führen Sie Preisvergleiche durch. Bei gleichen Modellen gibt es zum Teil erhebliche
....Preisunterschiede.

Þ Achten Sie darauf, daß das Gerät ein Funkschutzzeichen trägt.

Verbraucher Info 1980

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Warum die Höhen flöten gehen

 

 

Tonkabel nicht verlängern......................

Wird ein Plattenspieler oder ein Tonbandgerät so weit entfernt vom Verstärker aufgestellt, daß die Verbindung nur mit einem Verlängerungskabel möglich ist, muß man damit rechnen, daß die Musikwiedergabe schlecht ist. Die mit Plattenspielern fest verbundenen Kabel sind optimal auf die Werte des Tonabnehmers abgestimmt. Sie sind in der Regel 1 bis 1,50 Meter lang. Ein zusätzliches Verlängerungskabel schwächt die- Höhen der Musik. Das gleiche passiert, wenn statt der üblichen 1,50 Meter langen Verbindungskabel zwischen Tonbandgerät und Verstärker ein zusätzliches oder doppelt so langes verwendet wird.

Tip: Auf Verlängerungskabel verzichten und die Geräte enger zusammenstellen.

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Wo Tonbänder nicht liegen dürfen: Tonbandspulen oder Cassetten dürfen nicht unmittelbar neben Verstärkern, Fernsehgeräten oder auf Lautsprecherboxen liegen, weil sie sich dort im Einflußbereich der eingebauten Transformatoren befinden. Ihre magnetischen und elektronischen Felder können die Tonbandaufnahmen teilweise löschen. Entweder wird die gesamte Aufnahme im Laufe der Zeit leiser oder aber sie schwankt zwischen laut und leise.

Tip: Tonbänder in Spulen oder Cassetten mindestens einen halben Meter von solchen Geräte-Magnetfeldem entfernt aufbewahren.

 

 

HiFi Spezial, aus ZUHAUSE 1980

 

 

 

 

 

 

 


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